Früher galt Fleisch als Luxusgut. Spricht man mit älteren Menschen, erzählen diese oft, dass Fleisch ganz selten, wenn nicht sogar nur sonntags auf ihren Speiseplan stand. Heute bekommen wir einen Cheeseburger um einen Euro. Der größte Teil der Gesellschaft konsumiert mehrmals täglich Fleisch. Viele wissen aber nicht, dass Fleischkonsum der Umwelt einen enormen Schaden zufügen.

83% der Agrarfläche der Erde wird für Nutztiere als Weidefläche oder als Anbaufläche für Futterpflanzen verwendet. Das entspricht 26% der Landfläche unserer Erde. Außerdem ist auch der Süßwasserverbrauch erheblich. 27% des verbrauchten Wassers ist auf die Fleischindustrie zurückzuführen. 1 kg Steak benötigt bis zu 25 kg Getreide und 15.000 l Wasser. Fleisch ist auch eine sehr ineffiziente Ernährungsform. Nur 4% der Proteine und 3% der Kalorien aus dem Futter landen im Fleisch. Fleisch verbraucht Tonnen an Nahrungsmittel und macht aber nur 15% Kalorien unserer Ernährung aus. Laut Schätzungen, könnten weitere 3,5 Mrd. Menschen ernährt werden, wenn wir die Nutztiernahrung selbst essen würden.

Betrachtet man die Treibhausgasemissionen, kommen 15% der von den Menschen verursachten aus der Fleischindustrie. Dies ist soviel wie von Flugzeugen, Schiffen, LKWs und Autos weltweit insgesamt ausgestoßen wird.

Nicht zu vergessen, Fleisch wird von Lebewesen gewonnen. Jährlich werden rund 74 Mrd. Nutztiere getötet, das entspricht 200 Millionen täglich. Anders, alle 1,5 Jahre töten wir mehr Tiere als Menschen in der gesamten 200.000 jährigen Menschheitsgeschichte gelebt haben.

Um diese enorme Fleischnachfrage und somit die enorme Fläche, welche benötigt wird, abdecken zu können, stammt der Großteil des konsumierten Fleisches aus Massentierhaltung. Aus industriellen Betrieben, bei denen die Effizienz vor das Tierwohl gestellt wird. Um Krankheiten vorzubeugen werden diesen Tieren Antibiotika verabreicht. In den USA bekommen 70% der Tiere, die für die Fleischindustrie gezüchtet werden, Medikamente. In Deutschland sind es ungefähr 50%. Dies ist nur kurzfristig wirksam, denn antibiotikaresistente Bakterien und Viren werden dadurch gefördert.

Ist nun Bio-Fleisch besser? Besser ja, aber trotzdem noch verbesserungswürdig. Das Problem ist, dass Bio ein sehr dehnbarer Begriff ist und nur Mindestmaßstäbe setzt, über die man streiten kann. Außerdem kommen immer wieder Skandale zum Vorschein. Aus Ressourcensicht verbraucht die biologische Fleischproduktion sogar mehr als die Konventionelle.

Lösungsansätze wären: öfter mal auf Fleisch verzichten und bei vertrauenswürdigen Betrieben kaufen. Aus Umweltperspektive ist es besser, öfter Huhn und Schwein, als Lamm und Rind zu konsumieren. Diese wandeln ihr Futter effektiver um. Außerdem sollte darauf geachtet werden Lebensmittel nicht wegzuschmeißen.

Ein weiterer Lösungsansatz ist Fleisch aus dem Labor. Jedoch steckt diese Technologie noch in den Kinderschuhen und weist einen erheblichen Aufwand auf. Es würde aber aus Umweltperspektive eine Lösung für den enormen Ressourcenverbrauch in der Fleischindustrie sein.

Quelle: Fleisch – Das leckerste Übel der Welt. (2019, 24. Januar). [Video]. YouTube. https://www.youtube.com/watch?v=y6f3dwxexZM

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